Inhaltsangabe |
Ein Vater - zwei Gesichter: Sandra findet, dass ihr Vater das einzig Coole an ihrer Familie ist. Ihre Mutter ist kein Vorbild für sie. Nur Hausfrau und dann noch Vorträge über frauenfeindliche Hip-Hop-Texte halten, dabei scheint an ihr die Emanzipation spurlos vorübergegangen zu sein. Eigentlich ein Wunder, dass ihr Vater es aushält mit einer Frau, die trotz aller Bemühungen nur mäßig kocht, sich ständig im Haushalt verletzt und auch noch die ganze Zeit mit einer Trauermiene herumläuft. Und ihr Bruder Benny, das Weichei, passt gut zu ihrer Mutter, bestimmt spielen sie auch deshalb so gern vierhändig Klavier. Benny dagegen hat schon als Kind das Monster im Schlafzimmer seiner Eltern toben hören. Er begreift bald, dass sein Vater für alles, was nicht so läuft, wie er sich das vorstellt, seine Mutter verantwortlich macht: ob Sandra das Bad unter Wasser setzt, er mit einem schlechten Zeugnis nach Hause kommt, das Essen angebrannt ist, sein Vater beim Schachspielen verliert. Die Gewaltausbrüche seines Vaters sind unberechenbar. Als Benny eines Tages die Ohrfeige erhält, die eigentlich der Mutter galt, packt Miriam Schneider ihre Kinder und geht mit ihnen ins Frauenhaus. Lange hält sie es dort nicht aus und sie kehrt zurück, sehr zur Freude von Sandra. Benny dagegen weiß nicht, ob er sich freuen soll. Der brüchige Friede hält zunächst; Matthias Schneider bemüht sich sehr um seine Frau und seine Kinder, es scheint ihm ernst zu sein. Doch als Sandras Versetzung gefährdet ist und sie von ihrem Vater bei der Flucht zu einer Freundin ertappt wird, rastet er komplett aus. Und Benny hat mit einem Mal die Kraft, seinem Vater entgegenzutreten. Ein raffiniert erzählter Roman aus der Perspektive der beiden Geschwister, die dieselbe Situation ganz unterschiedlich wahrnehmen. [Verlagsinfo] |