Inhaltsangabe |
In ihrem neuen Roman entfaltet Katharina Hagena ein dichtes Netz von Geschichten, gesponnen in einer einzigen schlaflosen Nacht. Zwei Frauen, deren Schicksalsfäden sich nur leicht berühren und doch unauflösbar miteinander verwoben sind, erzählen vom Schlaf, von der Liebe und vom Tod. Ellen glaubt, Andreas gesehen zu haben, mitten im windigen Hamburg. Dabei gehört der stumme Briefträger zu Grund, ihrem Heimatort im Süden, zwischen Rhein und Wald. Dort ist nichts, wie es scheint, doch Andreas liest die Zeichen und kennt die Geheimnisse der Dorfbewohner. Während unter Ellen die U-Bahnen vibrieren, liegt sie, die Schlafmedizinerin, wach und denkt an den Schlaf und die Geschichten derer, die sie liebt: die Mutter, die Todesanzeigen verschlingt und deren Kuchen zu leben scheinen. Den Vater, der seine Frau mit Renaissance-Liedern aus der Unterwelt singen möchte. Ihre Tochter Orla, deren Kopf sich schon bei der Geburt quergestellt hat. Und ihre Liebhaber, vor allem Benno, der Schlafwandler, der einem Deserteur auf den Fersen ist und dann selbst abtrünnig wird. Marthe singt im gleichen Chor wie Ellen. Ihr Sohn Lutz verschwand über Nacht aus Grund. Still wie ein Graureiher verharrt sie in ihrem Schmerz abseits der anderen. Doch ihr Verlangen nach Gerechtigkeit wächst. Sie schaut, schätzt ab und stößt zu. Ein sprachlich betörender Roman voller Sehnsucht und Eigensinn. Klug, vielschichtig, bewegend und voller Leuchtkraft erzählt er von der Macht des Schlafs, der Erschöpfung als Schöpfung und von dem, wofür wach zu bleiben sich lohnt.(Klappentext) |