Inhaltsangabe |
Birma 1885. Der zwölfjährige Rajkumar, ein indischer Waisenjunge, arbeitet in Mandalay in einer Garküche, als die Engländer einmarschieren und die Königsfamilie absetzen. Mit einem Strom von Plünderern wird er in den mächtigen Glaspalast gespült, dessen glitzernde Fassaden er bislang nur voller Ehrfurcht aus der Ferne bewundern konnte. Wie im Traum wandert er durch die mit Kostbarkeiten angefüllten Räume, nimmt eine Schatulle mit Edelsteinen an sich, um sie vor den marodierenden Eindringlingen zu retten und reicht sie dem erstbesten Menschen aus dem Gefolge der Königin, den er sieht: einem jungen, erschrockenen Mädchen. Dieses Mädchen, eine Wais namens Dolly dünkt ihn das schönste Wesen, das ihm je begegnet ist, und geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Dolly und Rajkumar begegnen sich tatsächlich wieder: in Ratnagiri, dem indischen Exil der birmesischen Königsfamilie. Nach anfänglichem Zögern gibt Dolly dem Werben des jungen Mannes nach und folgt Rajkumar nach Rangun, wo er sich eine bescheidene Existens im Teakholzgeschäft aufgebaut hat. Mit der Liebesgeschichte von Dolly und Rajkumar, die in zwei Söhnen, Neel und Dinu, Erfüllung findet, aber auch zahlreiche Prüfungen bestehen muss, geht Ghosh weit verzweigte Familiensaga in die zweite Generation und wird in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts immer stärker geprägt durch die brisante politische Entwicklung des indischen Subkontinents. In der Indierin Uma, Dollys charismatischer Freundin, die ihr Leben dem indischen Unabhängigkeitskampf verschreibt und ihrem Neffen Arjun, einem Offiziersanwärter bei der britischen Armee, dem die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges die Augen über seine Kolonialherren öffnen und ihn dessertieren lassen, spiegeln sich die großen Konflikte ihres Landes. (Klappentext) |