Inhaltsangabe |
In diesem Film berichten drei von Angststörungen Betroffene von ihren starken Gefühlen. So individuell wie die Ursachen sind auch die Ausprägungen der Ängste. Laura (15) leidet seit vielen Jahren unter einer extrem starken Schulphobie, die den Besuch einer regulären Schule phasenweise unmöglich macht. Ausgelöst durch starke Ängste um ihre herzkranke Mutter ist das intelligente und hochsensible Mädchen dem schulischen Leistungsdruck nicht gewachsen. Ihre Ängste lähmen sie und lassen sie zusammenbrechen. Doch anstelle von Wahrnehmung und Unterstützung erfährt sie Druck, Ablehnung und Bestrafung. Inzwischen geht sie, unterstützt von einer Schulbegleiterin, auf eine Hauptschule und fasst allmählich wieder Mut und Selbstvertrauen. Nathan (18) wird selbst dann von Panikattacken überfallen, wenn kein spezifischer Auslöser erkennbar ist. Er leidet an einer »Generalisierten Angststörung«, erlebt also anhaltende Ängste, die nicht auf konkrete Umgebungsbedingungen beschränkt sind. Lange Zeit entwickelt sein Körper psychosomatische Beschwerden. Die wirklichen Auslöser der Beschwerden sind jedoch negative Gedankenketten, übersteigerte Sorgen und Grübeleien. Erst allmählich beginnt Nathan zu verstehen, welche Konflikte für seine Probleme ursächlich sind. Lotte (20) leidet unter einer Vielzahl von Ängsten. Sie reagiert auf Menschenmassen ebenso wie auf das Alleinsein mit panischer Angst. Auch Krankenhäuser, Aufzüge, Parkhäuser und vieles mehr führen zu kaum aushaltbaren inneren Spannungen. Als schwerkrankes Frühchen hat sie viele Monate ohne ausreichenden Kontakt zur Mutter im Brutkasten verbracht. Seit ihrer Geburt kämpft sie um ihr Leben und entwickelt immer neue Phobien. Ebenso leidet sie darunter, mit ihren Ängsten nicht ernst genommen und dadurch abgewertet zu werden. Dies führt zu parasuizidalen Handlungen. Die Dreharbeiten sind für Lotte eine emotionale Herausforderung, weil sie es nicht gewohnt ist, dass man ihren Beschreibungen der immensen Not zuhört. Es fließen viele Tränen, aber es sind Tränen, die Erleichterung verschaffen. Der Film verzichtet weitgehend auf Bilder von angstmachenden Situationen. Vielmehr geht es darum, den Betroffenen Raum zu geben, sowohl ihre Not als auch ihre Strategien zur Bearbeitung der Ängste zu beschreiben. Denn nicht zuletzt mit der Teilnahme an diesem Film zeigen sie sehr viel Mut, überwinden ihre Ängste und machen anderen Betroffenen Mut, sich ihren Ängsten und den zugrundliegenden Konflikten zu stellen. |