Inhaltsangabe |
Der junge, künstlerisch vielseitig begabte Uwe Schernagel ist sich nicht klar darüber, was er nach dem Abitur beginnen soll, eines jedoch weiß er gewiss: nur nicht so werden wie die Sippe, die ihn hervorgebracht, kein anonymes Rädchen, dessen Funktion im gesellschaftlichen Getriebe bereits vorherbestimmt ist. Er will sich sein Leben nicht verordnen lassen, er will es selber gestalten. Seine Ansprüche sind groß, um so schmerzlicher dann auch die Niederlagen, die er bei der Verwirklichung seiner Wünsche hinnehmen muss. Die Wege, die er glaubt gehen zu müssen, erweisen sich oft als Sackgasse, als Eselsbrücken. Durch das Theologiestudium gelangt er weder zu Gott noch zu sich selbst. Als Bibliothekar versagt er. Mit kleinen Kompositionen erringt er zwar die Anerkennung einiger Musikexperten, doch nicht den erhofften Erfolg. Sein maßloser Ehrgeiz, wechselnd mit tiefen Zweifeln an sich selbst, stürzt ihn in Konflikte mit seiner Frau und dem Sohn, mit seinen Freunden und den Kollegen. Nach dreißig Jahren peinigenden Zwiespalts muss er sich fragen, ob sein Leben vertan ist oder ob die Zukunft nicht doch noch eine Chance für ihn bereit hält. Rolf Gerlachs Roman ist ein ungewöhnlicher literarischer Versuch, die Aufgabe menschlicher Selbstbestimmung und die Verantwortung, die damit dem einzelnen wie der Gesellschaft aufgegeben ist, ohne Beschönigung darzustellen. |